Das neue Jahr 2019. Ich muss sagen wir sind relativ ruhig rüber gerutscht. Ich hatte Zeit mich auf die zwei Kleinen zu konzentrieren, was man jetzt deutlich merkt. Ich habe gelernt besonders meiner Chaosprinzessin mehr zu zu trauen. Was aber wirklich noch ein „Problem“ ist, ist die Begegnung mit fremden Hunden. Da gehts sehr mit ihr durch. Und zu allem Überfluss steigt Famy mit ein.

Allein mit einem von Beiden geht es gut aber heute war so ein Tag…

Erst tauchten die Leute nicht auf, die einen Seminarraum gemietet hatten. Auf Nachfrage hieß es dann hoppla… vergessen bescheid zu sagen. Und das kam auch in etwa dieser Wortwahl. So was mag ich ja. Also fuhr ich zum spazieren mit Freunden ein paar Minuten weiter. Regen und Wind. Ich war ein bisl genervt, freute mich aber jetzt laufen zu gehen. Oh, und zu allem Überfluss ist meine Heizung ausgefallen! Also ist es auch sau kalt im Haus. Läuft… Aber hey. Eigentlich war ich nur sauer auf die Leute und… nein… nur auf die Leute, die mir ein paar Stunden meiner Lebenszeit klauen (und auch noch schlecht aufgeräumt hatten den Tag zuvor trotz anderer Absprache).

Ausgestiegen mit der üblichen gesanglichen Begleitung von Chaosprinzessin Lilith. Famy war auch ungeduldig. Meine beiden schwarzen Damen ein wenig genervt. Mein Herzchen Onyx spürte schon, dass das nicht gut war (außerdem regnete es ja und raus gehen ist da vollkommen überflüssig!).

Soll man ja meinen (die anderen waren der Meinung), dass auf diesem Weg wenig los sei. Schön wäre es gewesen. Ich war eigentlich nur mit an und ableinen beschäftigt. Trödelqueen Onyx sah auch nicht ein sich an der Seite hin zu legen als Pferde vorbei kamen mit Hundebegleitung. Ich gebe zu ich wurde auch ein wenig lauter weil ALLE der Meinung waren hinsetzen ist überflüssig. Ich stellte mich auf die Leinen der Anderen dreien und schob Onyx an den Rand (tut mir sehr leid fürs ungeduldig sein, Süße!). Dann bellte Famy die Pferde an. Lilith war sehr brav. Rán ist das egal, solang sie in Ruhe gelassen wird.

Pferde gingen vorbei, ich atmete tief durch, ließ die Hunde von der Leine, nahm meine Leinen auf, da kam von vorn wieder der Ruf „Hund“. Und da fiel mir auf… ich hatte wohl irgendwo in Ka**e gepackt. Das war echt meine Krönung. Da war ich mal ganz kurz den Tränen nahe. Kurzentschlossen verabschiedete ich mich, wandte mich um und ging mit meinen etwas verdutzten Hunden wieder Richtung Auto. So hatte das irgendwie gerade keinen Zweck. Und wenn ich etwas in letzter Zeit gelernt habe dann, dass es keinen Sinn hat weiter zu machen wenn es nur schief geht.

Auf dem Weg zum Auto kam uns noch ein Exemplar marke „ich bin mega aufgeregt und laut“ entgegen. Ich sammelte die Damen ein. Zog die Leberwursttubengeheimwaffe aus der Tasche und versuchte mein Glück. Und hey! Lilith war nur ein klein wenig jammerig. Und dann… begann der Andere Hund auf unserer Höhe zu pöbeln und nicht Lilith sonder Famy steig voll drauf ein. Damit muss ich sagen hatte ich nicht gerechnet.

Ich wäre aber nicht ich, wenn ich nicht in solchen Situationen auf mein Bauchgefühl hören würde. Nicht, dass das immer gut ist. Manchmal geht es auch mit mir durch und ich übertreibe ein wenig. Frei nach dem Motto „ich bin lauter“, habe ich Famy mit dem Fuß geschubst (und JA es WAR mein Fuß und ich habe sie 2cm zur Seite GESCHOBEN damit sie den Fokus auf den Hund verliert) und habe ein „DONNERWETTER ES REICHT JETZT“ in die Gegend gebrüllt. SO laut, dass sich eins der Mädels aus der Spaziergehrunde umgedreht hat um zurück zu sprinten, weil sie dachte es sei etwas passiert. Es hatte also gesessen, wenn auch andere Menschen reagieren. Und Hunde. Es war nämlich plötzlich SEHR still. Lilith, die schon wieder den Hund im Blick hatte und wohl nicht ganz sicher war, und Famy, die schon wieder die Backen plusterte raunzte ich dann noch einmal an „EIN TON NOCH UND ICH SETZE EUCH AUS!“ Keine Ahnung was die anderen Leute dachten, die den jetzt ebenfalls verdutzten, stillen Hund weiterzogen. Wahrscheinlich flott um der brüllenden Irren mit den vier Hunden zu entkommen. Von denen liefen jetzt zwei peinlich berührt hinter mir her ohne Leine und zwei bedröppelt, mit ratlosem Blick an der Leine. Ich war sauer. Einerseits weil diese Pöbelein mir wirklich auf die Nerven gehen und weil es meistens keinen Grund gibt (außer eben, dass wir einen anderen Hund sehen). Und dann weil Famy diese Show neuerdings auch durchzieht, wenn sie draußen ist und außerhalb unserer Grundstücks einen anderen Hund sieht. Und das hat sie wirklich nicht zu interessieren. Das ist Nomansland. Tabu für die Hunde.

Am Auto angekommen, verpackte ich die bunten Hunde wortlos. Leine ab, Geschirr aus, Türe auf, beide stiegen ebenso kommentarlos ein. Immer noch etwas ratlos. Dann zog ich mit den zwei großen Mädchen noch einmal eine minikleine Runde um die Grillhütte, um tief durch zu atmen und den Beiden dann zu versichern, dass sie keine Schuld daran hatten. Erstaunlicherweise waren beide nicht ganz so „durch“ wie ich dachte. Rán, ganz Pipilangstrumpf, brachte mir einen Tannenzapfen. Onyx, ganz in ihrem Es-regnet-ich-bin-nass-und-leide Element trocknete sich das Gesicht an meiner Hose ab. Das brachte mich dann wieder zum Lachen.

Don’t Dwell On What Went Wrong.

Instead, Focus On What To Do Next!

Die zwei schwarzen Damen einladend, überlegte ich was genau mich jetzt so hatte ausflippen lassen. Die Dreistigkeit der kleinen Prinzessin hinter meinem Rücken heraus zu pöbeln. Und ihre wirklich vehemente Einforderung von der Leine gelassen zu werden vorher.

Oh! Bitte kommt nicht auf die Idee dass ich stolz darauf bin wie ich reagiert habe. Aber ich muss sagen: Es tut mir nicht leid! Es war eine authentische Reaktion und es war MEINE Reaktion. Und ich glaube, dass genau DAS gesessen hat. Manchmal sind diese Art Reaktionen nicht schlecht. Ich bin stolz darauf, dass ich umgedreht bin anstatt mit zu laufen, mich zu ärgern, richtig hoch zu kochen und dann den ganzen Tag schlechte Laune zu haben. Nein, auch die Hunde sind nicht schuld.

Der Anraunzer hat sich abgezeichnet. Miss Ich-bin-hier-so-süß-und-eine-Prinzessin-also-behandele-mich-so ist wirklich gerade knackig. Oder ar***ig. Wie man das jetzt nimmt. Sie versucht sich schleimend und einschmeichelnd an Regeln vorbei zu schieben. Warten an der Türe, beim Futter, oder wenn ich die anderen Hunde abtrocknen, Bürste oder arbeite. Dann steht man gepflegt im Weg herum, schiebt die Nase dazwischen oder schnappt sogar nach der „großen“ Schwester. Mami und Oma geben ihr da sofort eins auf die Nase. Da sind diese Avancen meist schnell vergessen. Und siehe da: Wir hatten eine super ruhige, LEISE Autofahrt. Die Zwerge haben gewartet bis ich das Auto ganz geöffnet hatte, alle Geschirre, Halsbänder und Leinen ab waren, man aussteigen durfte, an der Türe gabs kein Gedränge, an der Dusche gabs kein Gedränge. Abtrocknen nutzte man dazu sich ausgiebige Kuscheleinheiten ab zu holen OHNE, dass klein Schleimie sich dazwischen quetschte. Und Famy war sehr stolz, dass sie ohne Hilfe in die Dusche klettern konnte, hat alle vier Pfoten gehoben nacheinander und ist ausgiebig abgerubbelt worden (obwohl ihrer Meinung nach auch das noch nicht ausreichend war). Oben sind alle mit ihren Kaustreifen auf ihre Plätze marschiert um sich dann, genau wie nach einem langen Spaziergang zu frieden ein zu rollen und zu schlafen.

Was ist als nächstes zu tun? Hundebegegnungen üben! Suchen vor allem. Einzeln und auch wieder mit allen. Mein Fokus wird mehr in die Kopfarbeit gehen. Die Zwerge müssen mehr denken. Lilith soll weiter lernen sich nicht so hoch zu fahren. Sie soll mehr Anker bekommen mit denen sie sich auch langsam selbst runter fahren kann. Das funktioniert schon immer besser 😊 Am Samstag hat sie ungefähr 3 Minuten gebraucht bis ich sie von der Leine lassen konnte. Die meiste Zeit des Spazierganges hab nicht ich nach ihr, sondern sie nach mir geschaut. Famy muss mehr Alltag machen. Sie versucht Autos zu stoppen, was wir aber schon in Angriff genommen haben. Auf das Wort „Auto“ dreht sie sich schon ganz aktiv zu mir, setzt sich oder stupst meine Hand an, schaut das Auto an und bekommt dann eine Belohnung. Das ist super. Alle 2-3 Tage stehen wir also an der gut befahrenen Straße zum Bahnhof und gucken uns Autos an. Zugaben werden dann jetzt vorbei laufende Hunde sein.

Die bunten, kleine Mädchen

Und um noch was über die schwarzen Mädels zu sagen: Ich hab euch super lieb! Rán war nach fast 2 Jahren wieder mit mir beim Agi! Bäääähm, nix verlernt 💕 Onyx läuft wieder sehr gut und geht in zwei Wochen auch wieder mit. Da wird sie sich sehr freuen. 😁 Die Zwei sind einfach so toll. Sie sind im Alltag eine Lebensversicherung. Manchmal stehen die Ohren auf Durchzug, aber das ist in Ordnung. Im Notfall sind sind beide auf Sendung.

Remember why you started this!

Warum? Weil wir drüber weg kommen wollen 😏 Wird schon! Wir haben ja noch ein paar Jahre um dran zu arbeiten 😂