…ist nicht immer der Hund den man will.

Aber man bekommt ihn trotzdem. Und er oder in meinem Fall SIE gehört dazu. Das dicke #Hummelchen. Meine #Lilith.

Mittlerweile haben wir ein Jahr hinter uns. Viele Auf und Abs. Jeder meiner Hunde ist anders. Aber das kleine Chaos ist ganz anders. Nach wie vor unerschrocken, aber unsicher. Freundlich, aber zurückhaltend. Aufbrausend, aber „will to please“.

Auch Rán war an einigen Stellen schwierig. Eine ganze Weile hat sie immer Anlauf genommen und fremde Hunde regelrecht in die Flucht geschlagen, ebenso Menschen. Aber sie ist ein weicher Hund, der eigentlich keinen Stress möchte. Hummelchen ist anders. Ihr Chaoskopf schaltet immer erst nach der Ausführung. Ich kann gar nicht genau sagen, ob sie so verrückt war oder geworden ist.

Angefangen mich zu „nerven“ hat eigentlich das Gejodele beim aussteigen. Meine beiden Großen und auch die Hunde die ich bis dato hatte waren still. Kein lautes Bellen wenn wir aussteigen. Entspanntes los laufen.

Mit Lilith nicht mehr. Und dann merkt man sehr gut ob die anderen Hunde im Rudel „funktionieren“ (das ist nicht so funktionell gemeint wie es klingt 😉 ) Ich habe wirklich viel versucht. Und war auch oft den Tränen nah. Immer wieder habe ich mich gefragt was ich eigentlich verkehrt mache. Denn sie war wirklich auf Level 12+ von 10. Nicht böse, aber super LAUT und aufgeregt. Und so viel Aufregung mag ich nicht. Ich hatte wirklich schon Bauchweh beim spazieren gehen. Also musste etwas passieren. Auch war es vollkommen unmöglich sie länger als ein paar Minuten bei der Stange zu halten draußen im Garten. Sie löst ihre Aufregung übers rennen auf. Was bis vor ein paar Wochen noch damit endete, dass sie in meinen Zaun kesselte und zwar mit allem was sie hatte. (Mein Grundstück hat einen massiven Stabzaun.)

Korrekturen nach hinten nahm sie an, genau 1 Sekunde. Da war also wirklich nicht viel zu holen. Es artete in ein regelrechtes Gefecht aus. Das mir aufs Gemüt schlug und der Chaoshummel auch. Sie hatte schlechte Laune, wurde lauter und garstiger und ich ebenfalls.

Wir arbeiteten mehr über Tricks, so dass wir beide etwas hatten zum festhalten. Nasentargets und Wiederholungen. Dadurch wurde es für uns beide einfacher. Wir gingen Rad fahren, laufen, was uns beiden half. Den Umbruch hat aber tatsächlich ein „Keksprogramm“ gebracht (das ist sehr liebevoll gemeint!). Seit ca. 3 Wochen arbeite ich nach Susan Garrets „Recallers“ Programm.

Wer Susan ist? Ja, google kann jeder bedienen denke ich 😉 Hier gibt es aber einen quick link. Ich habe vor Jahren einmal ein Buch („Shaping Success“) von ihr gelesen und ein paar Videos gesehen und war sehr beeindruckt. Dachte aber „oh weih… so positiv kannst du gar nicht sein!“

Zuerst ging ich einen Monat lang in die „Crate Games“ mit dem Hintergedanken „Schadet ja nix“. Und Lilith verstand das Spiel so schnell, dass ich mich kurzentschlossen dazu durchrang in den Onlinekurs für Recallers einzusteigen. Cyber Monday war ein gutes Angebot, also starteten wir. Ich muss zugeben meine bisherigen Onlinekurse waren eher frustrierend, weil es irgendwo immer ein Ding gab das ich nicht lösen konnte oder noch nicht so weit war. Es war „zu“ verspielt“ oder ich verstand nicht warum es genau so gemacht werden sollte. Und ich blieb nicht dran.

Beim Willkommen wird gebeten die Ziele für den Kurs festzulegen. Es ist ein bisschen wie Lifecoaching. Ich überlegte eine Weile.

„We (my dogs and I) are a super happy team and get through the day and sports without beeing angry or disapointed <3“

Das ist eigentlich das was ich mit Onyx habe. Und was in den letzten 2-3 Jahren abhanden gekommen ist. Stress, Alltag und Meinungen anderer Menschen. Das hat mich sehr unglücklich gemacht. Und wer kennt es nicht? Man wird manchmal den Hunden gegenüber unfair. Und die strengen sich SO SEHR an alles richtig zu machen. Und das möchte ich erwidern können.

Der Hund ist der Spiegel meiner Seele. Happy dogs, happy life 😉

3 Wochen also sind wir dabei. Wir sind nicht 100% im Zeitplan. Das macht aber nix. Ich brauche Zeit mich zu ändern und nicht zu schnell zu viel zu wollen. Und eine große Maßnahme ist momentan etwas kürzere, getrennte Spaziergänge zu machen, wo ich einfach entspannter bin.

Es würde dauernd. Davon war ich überzeugt. Aber das Hummelchen überrascht mich wieder. Sie lernt zu denken. Dass ihre Entscheidungen auch den Menschen beeinflussen. Und sie nimmt es an 💕

  • Was sie langsam ändert:
    • Sie bremst mittlerweile an vielen Türen von selbst. Rennt manchmal raus und merkt dann nach ein paar Schritten, dass sie etwas vergessen hat, legt den Rückwärtsgang ein und setzt sich an die Türe.
    • Sie brüllt weniger beim Aussteigen aus dem Auto. Um uns beiden das Leben zu erleichtern und ihre Stimme und meine Ohren zu schonen, geht sie einfach ins Geschirr, darf ziehen und sich wild drehen und wird für ein zurückschauen und zu mir kommen belohnt.
    • Sie kann Vögel besser aushalten. In sehr hoher Erregungslage starrt sie immer noch in den Himmel und rennt. Aber sie ist besser runter zu holen.
    • Sie schläft besser (unglaublich aber wahr). Und ich auch!
    • Sie denkt mehr. Oft schaut sie zu bei irgendwas und ist dann plötzlich da um teil zu nehmen.
    • Sie checkt beim Spazieren gehen oft rück mit mir. Sie kommt vorbei, holt sich ein nettes Wort ab und geht wieder. Sie ist näher bei mir.
    • Die Erwartungshaltung bei neuen Dingen ist immer noch hoch, aber es wird deutlich entspannter.
    • Sie bringt mir ihr Spielzeug einfach so und möchte, dass ICH mit ihr spiele.
    • Sie kann besser abwarten.
    • Sie ist fröhlicher!
    • ICH bin fröhlicher!

Heute habe ich einer Freundin geschrieben: „Langsam finde ich mich gruselig. Seit ich positiver arbeite bin ich viel fröhlicher und alles klappt besser.“

Und es stimmt. Ich höre wieder gerne Musik, ich stehe früher auf, plane meinen Tag ein wenig anders. Schaffe es mit allen Hunden etwas zu unternehmen. Jeder bekommt Einzelzeit. Nervige Dinge/Menschen sind immer noch nervig, aber ich muss jetzt darüber grinsen oder zucke mit den Schultern.

Momentan ist der Weg gut. Ich mag ihn. Ich habe wieder Spass daran die Hunde zu fordern und damit auch mich.

Ach ja: Wir sind jetzt zu viert… Das Prinzesschen aus Rán’s Wurf ist geblieben, weil einfach niemand gekommen ist wo sie hin gehört. Dazu erzähle ich nächstes Mal mehr 🙂

Das hier ist ein HAPPY LILITH 🐝 Beitrag 😉 ❤️

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LMG One Wild He@rt – Lilith – Der Name ist Programm!